Pressereaktionen

Presserezension zur Lauschvisite # 8 am 19. Februar aus der Westerwälder Zeitung

Presserezension zur Lauschvisite # 5 am 10. August 2018 aus der Westerwälder Zeitung

Presseartikel zum Kulturpreis Westerwald, Rhein-Zeitung, August 2018

Presserezension zur Lauschvisite # 1 am 15. August 2017

 

Presserezension zur Lauschvisite # 3 am 27. Februar 2018 (Westerwälder Zeitung)

Pressetext zur Lauschvisite # 2 am 7. November 2017

Duo Windspiel überraschte mit spannenden Klängen
Die „Lauschvisite“ im Gewölbekeller ging fulminant in die zweite Runde.

„Montabaur bekommt was auf die Ohren“ lautetet das Motto der neuen Konzertreihe Lauschvisite, die einmal im Quartal bei Kultur im Keller im Historica-Gewölbekeller stattfindet und sich der Gegenwartsmusik verschrieben hat. Für den vergangenen Dienstag Abend war das Duo „Windspiel“ mit Blockflöte und Akkordeon angekündigt, und man mag sich kaum eine Instrumentenkombination vorstellen, die mit mehr Klischees behaftet wäre. Irish Folk oder Seemannslieder kommen einem da in den Sinn. Was die Künstlerinnen Verena Wüsthoff und Eva Zöllner boten bewegte sich hingegen fernab dieser Erwartungshaltungen. Kein geselliges Schunkeln, stattdessen ein Abend für wache Ohren: neu, inspirierend und faszinierend.
Sieben Kompositionen zeitgenössischer Musik wurden im gut besuchten Konzert dargeboten, darunter eine Uraufführung. Die emotionale Eindringlichkeit dieser Musik wurde besonders durch das phänomenale Zusammenspiel des Duos befördert. Eva Zöllner und Verena Wüsthoff spielen seit fast zwanzig Jahren zusammen. Mit traumwandlerischer Sicherheit bewältigten sie die anspruchsvollen Partituren. Eva Zöllner brachte den kompletten Tonumfang ihres Knopfakkordeons, immerhin acht Oktaven, zum Einsatz. Unterschiedliche Registrierungen und Spieltechniken führten zu beeindruckenden Klangfarben. Verena Wüsthoff stand dem in nichts nach. Sie benutze im Laufe des Abends nicht nur ein gutes Dutzend unterschiedlichster Flöten, sondern beherrschte ein umfangreiches Repertoire von Spieltechniken und Klangverfremdungen. So entstand ein lebendiges Zusammenspiel zwischen den beiden Interpretinnen, welches die unterschiedlichen Charaktere der einzelnen Stücke wunderbar herausarbeitete.
Den zeitgenössischen Klängen gegenüber gestellt wurde Musik aus vergangener Zeit. So zum Beispiel ein mittelalterliches Lied Hildegard von Bingens, das im historischen Gewölbe eine besondere Wirkung entfaltete.
Sehr eindrücklich war auch die Uraufführung des Werkes „Black Pietà“ des jungen Franzosen Raphaël Languillat. Im Publikumsgespräch erläuterte der sympathische Komponist, dass die Komposition im Dunkeln dargeboten werden solle, damit der Hörsinn und das Gefühl noch intensiver berührt werden. Und so war es auch. Tiefe Glissandi, pulsierende Klangflächen und Verschmelzungen zwischen den Instrumenten und den Stimmen der Musikerinnen entfalteten sich im nur von Kerzenlicht erleuchteten Gewölbe und endeten mit dem Zitat eines gregorianischen Chorals.
Montabaur erlebte eine besondere Uraufführung in einem rundum gelungenen Konzert. Die souveräne Moderation der Interpretinnen trug viel zum Verständnis und Genuss dieses Abends bei. Diese Lauschvisite machte Lust auf mehr und man darf sich auf die Fortsetzung der Reihe im neuen Jahr freuen.

Pressetext zur Lauschvisite # 4 am 5. Juni 2018

Klänge, Licht und Farben im alten Gewölbe
Hamburger Künstlerduo Visual Bassic überzeugte bei der Lauschvisite

Montabaur. Die Konzertreihe Lauschvisite hat sich der Gegenwartsmusik verschrieben und ist im Rahmen von Kultur im Keller ein Garant für ungewöhnliche und spannende Konzerterlebnisse. Am vergangenen Dienstag erlebte das Publikum im gut besetzten Historica-Gewölbe eine faszinierende Darbietung aus Live-Musik und Licht-Projektionen mit dem Hamburger Künstlerduo Visual Bassic. Mit verstärkter Bass-Gitarre, Elektronik und einem Overhead-Projektor tauchten John Eckhardt und Katrin Bethge das Gewölbe in ein Spiel aus Licht und Klängen. 
Eröffnet wurde der Abend zuvor von einer kammermusikalischen Darbietung, die John Eckhardts Vielseitigkeit als Musiker unter Beweis stellte und ihn am Kontrabass im Duo mit Eva Zöllner am Akkordeon präsentierte. Die beiden Musiker überraschten mit sensiblen Klangverschmelzungen und einem agilen Miteinander, das das Potential dieser ungewöhnlichen Besetzung fein herausarbeitete. 
Nach der Pause erlebte das Publikum dann mit Visual Bassic ein beeindruckendes Zusammenspiel aus Klängen und Bildern, das so manchen ins Staunen versetzte: Fliessende Farbverläufe tauchten die Natursteine des Gewölbes in buntes Licht, begleitet von pulsierenden Klangflächen der Bassgitarre, die zwischen rhythmisch prägnanten und atmosphärisch umspielenden Passagen wechselten. Musik und Projektionen waren im wahrsten Sinne des Wortes handgemacht: John Eckhardt erzeugte Klänge auf seiner Baßgitarre, die durch Effektgeräte, Loops und Verstärkungen eine elektronische Musik entstehen liessen, die hier oder dort Erinnerungen an Pink Floyd oder aktuelle Clubmusik weckten.
Katrin Bethge erzeugte dazu eine Art Echtzeit-Film, in dem sie verschiedenste Zutaten auf der Oberfläche des Projektors miteinander reagieren liess: Flüssigkeiten, Zucker, Lebensmittelfarben, Spülmittel. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt und das Ergebnis was faszinierend und überraschend gleichermassen. Konturen, die sich scheinbar von der Decke in den Raum ergossen, sich überlagernde Strukturen aus gebrochenem Licht und kristallene Formen, die sich in kräftige Farben auflösten. Das Publikum saß mittendrin und erlebte ein dynamisches Zusammenspiel von Musik und Bild, das von der langjährigen Zusammenarbeit der beiden Akteure zeugte und bei manchem Zuschauer sicher noch lange nachhallte.